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Rt Clamigo gen Süden

In Treuen – Unser Lieber Großfürst Rt Clamigo zieht in den Süden
Einer unser großen Gestalter sippte zum wohl letzten Mal mit uns

Eigentlich sollte es nur eine der Sippungen werden, die wir gewöhnlich als „Feld, Wald, Wiese“ einstufen. Aber dann wurde bekannt, dass Rt Clamigo uns verlassen wird, um zu seiner Tochter in den Süden zu ziehen. Das veränderte die Tonart – es galt, einen Freund zum wahrscheinlich letzten Mal brüderlich in den Arm zu nehmen und ihm Dank zu sagen für die Treue, die er seit dem 3. im Ostermond a. U. 105 seiner Tarimundis, dem Gedankengut unseres Reychsgründers Graf Gleichen und der wundersamen schlaraffischen Idee gehalten hat.

Rt Clamigo Im EhrengestühlWie hatte unser Freund doch a. U. 148 in einer fröhlich-kritischen Nachbetrachtung zur zuende gegangenen Winterung gefechst? „Die Winterung, sie ist zu Ende. Das Leben nimmt jetzt eine Wende und dreht sich nun der Sommerung zu. Doch vor dem Sippungsschluss-Lulu, da lasst mich noch einmal betrachten, was uns die letzten Stunden brachten. Denn schließlich war’s ein junger Thron, der uns durch diese Winterung führte. Und darum lohnt es sich wohl schon, zu seh’n, warum ihm Dank gebührte . . .“

Und nun stand eine wesentliche Wende seines Lebens ins Haus, und  viele von denen, die das Glück hatten, eine Zeit des schlaraffischen Lebens mit ihm zu gehen, waren gekommen und drängten in die Rostra, ihm den gebührenden Dank auszusprechen. Das Bild, das dabei von dem Ausscheidenden entstand, zeichnete einen Menschen von freundlicher Geradlinigkeit und Integrität, hohem Wissen  und lauterer Freundschaft, der es nie nötig hatte, laute Worte zu gebrauchen – man hatte seine leisen und daher besonders eindringlichen Worte auch so vernommen. Groß war die Gruppe derer, die ihm noch ihr Dankeschön voller Trauer über die nun feststehende Trennung mitgeben wollten und die dabei auch an „das Plätzchen in Thronnähe“ dachten, wo er seit Schlaraffengedenken gesessen hat. Es würde bald verwaist sein.

Die Bilder, die durch Fechsungen unterschiedlicher Art entstanden, waren bunt und voller Achtung und Dankbarkeit. Ihre Autoren reichten von älteren Weggenossen wie den Rittern Biogenes, U-Husar, Fladius und Ah‘ Jupp Khan bis zu den schlaraffisch Jüngeren wie den Rittern Zettel oder Unikus, die durch seine formenden Hände gegangen waren. Die Stunde, wo Unser Lieber Großfürst versunken vor dem Thron auf seinem Ehrengestühl saß und die von den Freunden heraufbeschworenen Jahre mit einem leisen Lächeln an sich vorbeiziehen ließ, werden im Gedächtnis bleiben. Das gilt auch für das Erinnerungsbild, das unseren Freund lächelnd in der Mitte seiner Tarimunden und weiterer Eingerittener zeigt.

In Erinnerung bleiben werden auch die menschlich klugen Worte, die Rt Clamigo a. U. 150 am Grab unseres Reychsgründers Graf Gleichen  zu den dann und wann laut werdenden Anmerkungen sagte, der Ehrenritter Allschlaraffias habe seine Reychsgründungen erst dann in die Wege geleitet, als ihm daraus kein beruflicher Schade mehr entstehen konnte:

„In der Tat bleibt hierfür als Erklärung nur die Angst übrig, er könne seine geliebte künstlerische Laufbahn gefährden. Graf Gleichen war eben Mensch – ein Mensch, der bei aller Bedeutung für Schlaraffia und die Kunst auch als Mensch handelte. Das, meine ich, macht ihn auch heute noch sympathisch. Denn als Mensch verhielt er sich auch in Schlaraffia so, wie er war. Das ist vielleicht das Größte an ihm – dass er uns durch sein Beispiel lehrte, uns zu befreien, indem wir uns selbst darbringen. Heiter und fröhlich, wie er war, der doch aber dann, wenn es nötig war, zum Mahner wurde, an unseren drei schlaraffischen Idealen festzuhalten“.

Wenn diese letztgenannten Worte auch für einen seiner Jünger gelten, dann tun sie es für Euch, verehrter Unser Lieber Großfürst. Euer Gedenken als heiterer und fröhlicher Mensch, aber auch als Mahner zur Reinerhaltung unseres Spiels wird in Eurer Tarimundis nicht verlöschen.

Rt Clamigo Schlussakt

Text        U3

Bilder    Rt Trimm-Trab